Nach der Gewalt
Bitte denken Sie immer daran:
Sie haben keine Schuld.
Egal was vor der sexualisierten Gewalt passiert ist.
Die Schuld hat alleine der Mann, der Ihnen Gewalt angetan hat.
Sie dürfen alles erzählen, was Ihnen schlechte Gefühle macht.
Auch wenn Sie versprochen haben, es nicht zu erzählen.
Oder wenn Ihnen jemand gedroht hat, dass dann etwas Schlimmes passiert
Bleiben Sie nicht allein mit Ihren Sorgen!
Oft ist es schwer, sich Hilfe zu holen.
Aber, es gibt Leute, die Ihnen helfen und sich kümmern
- damit Sie keine Schmerzen mehr haben.
- damit es Ihnen wieder besser geht.
- damit die sexualisierte Gewalt nicht nochmal passiert.
Überlegen Sie:
Wer kann mir helfen?
Das kann eine Person sein, die Sie gut kennen und der Sie vertrauen.
Das können auch Frauen in einer Frauen-Beratungsstelle sein.
Das kann auch die Polizei sein.
Es ist gut, wenn Sie aufschreiben, was genau passiert ist.
Schreiben Sie alles auf, woran Sie sich erinnern.
Das kann wichtig sein, wenn Sie zur Polizei gehen und den Mann anzeigen wollen.
Wenn Sie sexualisierte Gewalt erlebt haben, gehen Sie so bald wie möglich zu einer Frauenärztin.
Gehen Sie auch zur Frauenärztin, wenn Sie keine Verletzungen merken.
Auch wenn es Ihnen schwer fällt:
Waschen, duschen oder baden Sie sich nach sexualisierter Gewalt nicht.
Nur so kann die Ärztin wichtige Untersuchungen machen.
Auch wenn Sie sich schon gewaschen, geduscht oder gebadet haben:
Gehen Sie trotzdem zu einer Frauenärztin.
Sie dürfen auch eine Person, der Sie vertrauen, zur Ärztin mitnehmen.
Eine Ärztin darf nicht weiter erzählen, was Sie ihr sagen.
Erzählen Sie der Ärztin genau, was passiert ist.
Und wie Sie verletzt wurden.
Dann kann die Ärztin Sie richtig behandeln.
Die Ärztin muss alles genau aufschreiben.
Zum Beispiel: Welche Verletzungen Sie haben.
Oder: Welche Untersuchungen gemacht wurden.
Manche Verletzungen spüren Sie vielleicht erst später.
Manchmal ein paar Stunden oder Tage später.
Vielleicht sogar Wochen später. Gehen Sie auch dann zur Ärztin.