Bei Gewalt in einer Wohneinrichtung oder der eigenen Wohnung

Wenn Sie in einer Wohneinrichtung leben, sollten Sie bei Gewalt den Betreuern oder Mitarbeitern Bescheid sagen.
Egal, ob die Gewalt von einem Mitbewohner oder einem Betreuer benutzt wird:
Sie haben ein Recht darauf, dass Sie zuhause in Sicherheit leben können.
Wenden Sie sich an eine Person, der Sie vertrauen.

Zum Beispiel:

  • eine Betreuerin oder Mitarbeiterin, mit der Sie sich gut verstehen
  • den Psychologen oder die Psychologin, wenn es in Ihrer Wohneinrichtung sowas gibt
  • eine Frauenbeauftragte
  • die Gruppenleitung
  • Ihre Eltern oder Verwandte
  • Freunde


Diese Leute können dafür sorgen, dass die Person, die die Gewalt benutzt, vielleicht die Einrichtung verlassen muss.
Sie können mit diesen Leuten klären, was Sie möchten, dass als nächstes passiert.

Auch Mitarbeiterinnen aus OBA-Diensten (Offene Behindertenarbeit) und Selbsthilfe-Einrichtungen können Ihnen helfen.
Zum Beispiel, wenn Sie wegen der Gewalt aus der Wohneinrichtung ausziehen wollen.

Wenn Sie nicht in einer Wohneinrichtung leben, werden Sie vielleicht ambulant in Ihrer eigenen Wohnung begleitet.
Oder Sie haben persönliche Assistenten.
Wenn die Person, die Sie begleitet, Gewalt benutzt:
Trauen Sie sich und berichten Sie jemandem von der Gewalt.
Oft haben die Frauen Angst, dass sie dann ohne Unterstützung da stehen.

Aber:
Wenn die Person bei einer Firma angestellt ist, können Sie sich an die Firma wenden.
Die Firma soll dann jemand anderen organisieren, der Sie unterstützt.

Oder Sie können sich anderen Assistenten oder Begleitungen anvertrauen.
Vielleicht können Sie mit den anderen einen Plan machen, wie Sie die Unterstützung bekommen, die Sie brauchen.
Auch dann, wenn Sie die Person, die die Gewalt benutzt, feuern.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Selbsthilfe-Einrichtungen kennen vielleicht auch gute Pflegedienste oder Assistentinnen, die im Notfall einspringen können.

Wenn Sie darüber nachdenken, eine Anzeige bei der Polizei zu machen:
Die Mitarbeiterinnen in Frauennotrufen und Frauen-Beratungsstellen beraten Sie gerne.