Bevor die Gewalt wieder passiert

Gut ist es, wenn Sie mit der Person, zum Beispiel der Freundin, eine Verabredung machen:
Sie vereinbaren im Notfall anzurufen. Oder eine SMS oder eine Whatsapp-Nachricht zu schreiben.
Ein Notfall kann sein:

  • Es passiert gerade Gewalt durch Ihren Partner. Sie brauchen Hilfe, damit die Gewalt gestoppt wird. Oder Sie brauchen Hilfe, damit Sie sich und Ihre Kinder in Sicherheit bringen können.
  • Oder Sie wissen: Gleich gibt es Gewalt und Sie wollen schnell weg gehen.

Das können Sie für den Notfall vorbereiten:
Sie können mit der Person, zum Beispiel der Freundin, ein Wort ausmachen.
Nur Sie und die Freundin wissen:
Wenn Sie die Freundin anrufen und dieses Wort sagen oder in einer Nachricht schreiben, passiert bei Ihnen zuhause gerade Gewalt.
Oder:
Wenn Sie dieses Wort sagen oder schreiben, haben Sie Angst, dass gleich Gewalt passiert.

Sie sagen dieses Wort am Telefon zu Ihrer Freundin. Ihr Partner bemerkt dann nicht, dass Sie Hilfe holen.

Gut ist es auch vorher mit der Person, der Sie vertrauen, zu besprechen:
Was soll die Person tun, wenn Sie das Wort sagen?
Zum Beispiel:

  • Soll die Person dann die Polizei rufen?
  • Oder soll sie zu Ihnen nach Hause kommen?

Ein Beispiel für einen Notfall:
Ute hat mit ihrer Freundin Monika abgesprochen:
Ute ruft Monika an, wenn Ute das Gefühl hat, dass es gleich bei ihr zuhause Gewalt gibt.
Dann sagt Ute am Telefon:
Ich muss unseren Termin für morgen absagen. Ich habe Kopfschmerzen.
Monika weiß Bescheid.
Kopfschmerzen ist das abgesprochene Wort, wenn Gewalt passiert.
Sie fährt dann sofort zu Ute.
Und geht mit ihr aus der Wohnung, wenn es gefährlich wird.
Oder Sie ruft die Polizei. Die fährt dann zu Utes Wohnung.

Vielleicht überlegen Sie, ganz von zuhause weg zugehen.
Vielleicht ist es wichtig, dass Sie zu einem geheimen Ort gehen. Damit der Partner nicht weiß, wo Sie sind und Sie nicht finden kann.
Dann ist ein Frauenhaus der richtige Platz.
Auch das können Sie mit der Person, die Ihnen hilft, vorbereiten.
Sie können zusammen in einem Frauenhaus oder in einer Frauen-Beratungsstelle anrufen.
Oder eine E-Mail schreiben.
Sie können ihr auch schon vorher ein paar Dinge geben, die Sie brauchen:

  • etwas Geld.
  • die Kopien von wichtigen Papieren.

Die Person kann auf die Dinge aufpassen.

Wenn Sie Kinder haben:
Vielleicht können Sie verabreden, dass Sie Ihre Kinder zu der Person bringen.
Wenn die Gewalt schlimmer wird.