Bei Gewalt in der Familie

Wenn Frauen Gewalt in ihrer Familie erleben denken sie manchmal:
Mir glaubt niemand, wenn ich von der Gewalt erzähle.
Das geht vielen Frauen so, weil diejenigen, die Gewalt benutzen meistens sehr nett sind, wenn andere Menschen dabei sind.
Manchmal machen die Menschen, die Gewalt in der Familie benutzen, den Frauen auch Angst.
Zum Beispiel:

  • Wenn du jemandem von der Gewalt erzählst, passiert etwas Schlimmes.
    Oder
  • Dir glaubt niemand wegen deiner Behinderung. Ich sage allen, dass du lügst.
    Oder
  • Du machst die ganze Familie kaputt, wenn du von der Gewalt erzählst.

Dann trauen sich die Frauen nicht, von der Gewalt zu erzählen.

Aber:
Wenn jemand anderes von der Gewalt weiß, können Sie zusammen überlegen:
Was kann Ihnen helfen?
Was muss passieren, damit Sie vor der Gewalt geschützt sind.

Manchmal kann jemand aus der Familie helfen.
Wenn Sie jemandem in der Familie vertrauen, kann die Person vielleicht dafür sorgen, dass es keine Gewalt mehr geben wird.
Weil sie denjenigen, der Gewalt benutzt, raus schmeißt.
Oder Sie kann mit Ihnen gemeinsam zu einer Beratungsstelle gehen.

Manchmal ist es besser, sich jemanden außerhalb der Familie zu suchen.
Vielleicht können Sie sich an eine Freundin wenden?
Oder an jemanden auf der Arbeit oder in der Werkstatt?
Mitarbeiterinnen in Frauennotrufen und Frauen-Beratungsstellen können Ihnen helfen, wenn Sie Gewalt in der Familie erleben.
Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in OBA-Diensten (Offene Behindertenarbeit) und der Selbsthilfe können Ihnen helfen.
Sie kennen zum Beispiel Möglichkeiten, wie Sie von zuhause ausziehen können.

Auch wenn derjenige, der Ihnen Gewalt antut mit Ihnen verwandt ist:
Sie können zur Polizei gehen.